20 Jahre TGO
20 Jahre erfolgreicher Nahverkehr im Ortenaukreis
Offenburg, 19. Dezember 2014
Medieninformation zum offiziellen Festakt der TGO vom 18.12.2014; 20 Jahre TGO = 20 Jahre erfolgreicher Nahverkehr im Ortenaukreis
Exakt vor 20 Jahren löste die damals fünfte Verbundgründung in Baden-Württemberg – und gleichzeitig die erste in einem ländlichen Raum zwischen Ballungszentren – mit einem einheitlichen Fahrkartensortiment für alle Busse und Bahnen das vormals notwendige Lösen bei jedem einzelnen Verkehrsunternehmen ab. Das ermöglichte erstmals problemloses Umsteigen zwischen verschiedenen Verkehrsunternehmen – im Ortenaukreis verkehren neun Bus- und Schienenunternehmen – bei gleichzeitig günstiger gewordenen Fahrpreisen, denn mit den Verbundfahrkarten fielen die Fahrpreise um durchschnittlich 35 Prozent! Inzwischen gibt es mit 22 Verbünden in Baden-Württemberg keine weißen Flecken mit fehlender Verbundstruktur im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) mehr.
Mit den Rednern
• Verkehrsminister Winfried Hermann
• Landrat Frank Scherer
• TGO-Geschäftsführer Stefan Preuss und Jürgen Meißner
zogen die Verantwortlichen für den ÖPNV im Land und im Kreis ihr Resümee vor rund 100 Gästen und Pressevertretern im Landratsamt Ortenaukreis, eingerahmt von musikalischen Beiträgen der Oken-Harmonists aus Offenburg. Dabei wurden wichtige Meilensteine wie die kostenlosen Netzwirkung und die Mitnahmemöglichkeiten bei TGO-Zeitkarten an Wochenenden, die Europass-Fahrkarten nach Straßburg, die Fanta5-Fahrmöglichkeiten in Südbaden und die Konus-Fahrkarten für Schwarzwaldurlauber beleuchtet, aber auch der Blick in die Zukunft umweltgerechter Mobilität geworfen.
Die TGO-Geschäftsführer Stefan Preuss und Jürgen Meißner zogen die Bilanz, dass die Attraktivität von Verbundfahrkarten im Ortenaukreis zusammen mit den seit Jahren kontinuierlich verbesserten Fahrplanangeboten auf Straße und Schiene – zuletzt seit vergangenem Sonntag mit über 460.000 Mehrkilometern pro Jahr im S-Bahnsystem der Ortenau – für deutlich steigende Nutzerzahlen gesorgt haben: In den vergangenen 20 Jahren hat sich das Fahrgastaufkommen exakt verdoppelt auf heute rund 37 Millionen Fahrgäste, dass sind werktäglich über 128.000 Fahrten in den Bussen und Bahnen im Kreisgebiet. Dabei können die Fahrgäste auf ein Liniennetz von rund 1.500 Kilometer Länge mit 63 Linien der neun im Verbund kooperierenden Verkehrsunternehmen zurückgreifen. Mit Sorge berichteten die Verbundgeschäftsführer von rückläufigen öffentlichen Zuschüssen für den Verbundtarif, was derzeit zu jährlich steigenden Fahrkartenpreisen führe und den bisherigen Erfolg, wie auch die weiterhin angestrebte Gewinnung neuer Fahrgäste, gefährden könne. Sie erwarten klare Rahmenbedingungen der Landes- und Kreispolitik, um den Systemzugang zu den Bussen und Bahnen auch weiterhin attraktiv zu halten.
Landrat Frank Scherer stellte in diesem Sinne in seiner Rede fest, dass seit 20 Jahren bemerkenswerte Innovationen im und für den ÖPNV im Ortenaukreis umgesetzt werden konnten. Besonders freute er sich über den wenige Tage vor dem Verbundjubiläum eröffneten neuen Schienenhaltepunkt Gutach-Freilichtmuseum, der nun endlich eine umweltgerechte Anreisealternative zum Vogtsbauernhof biete. Insgesamt habe das Verbundfahrkartensortiment und die Fahrplanangebote im Bus und Bahnbereich damit ein gemeinsam hohes Niveau im ÖPNV geschaffen – es müsse nun alles daran gesetzt werden, dass dieses durch die Fahrgäste rege genutzt und durch die Aufgabenträger, das Land Baden-Württemberg und den Ortenaukreis, im Gegenzug langfristig abgesichert werde. Nur auf dieser Basis könne umwelt- und zeitgerechte Mobilität zur Verfügung gestellt und weiterhin fortentwickelt werden.
Verkehrsminister Winfried Hermann skizzierte die Rahmenbedingungen für den ÖPNV in der nahen Zukunft. Dieser hänge entscheidend von der anstehenden Revision der sogenannten Regionalisierungsmittel, die aus Mineralölsteueraufkommen vom Bund an die Länder für die Erfüllung von ÖPNV-Aufgaben fließen, ab. Diese seien seit Jahren zu knapp bemessen und mit zu geringen Steigerungsraten versehen, sodass die Länder beim Bund bereits einen Neuvorschlag mit erhöhter Gesamtsumme, angepasster Dynamisierung und vor allem neuer Verteilquote – die dem Land Baden-Württemberg mehr Mittel und damit Gestaltungsspielraum im ÖPNV zukommen lassen würde. Obwohl der Bund formal die Revision hätte umsetzen müssen, wurde der Status Quo jüngst um ein Jahr verlängert. Das, so Hermann, sei ärgerlich und behindere innovative Überlegungen. Diese seien jedoch weiterhin nötig, um dem ÖPNV landesweit modern und attraktiv gestalten zu können. Besonders freute er sich mit der TGO über deren Verdoppelung der Fahrgastzahlen in den Bussen und Bahnen des Ortenaukreises in den letzten zwanzig Jahren, denn das Land habe sich seinerseits ein gleichlautendes Ziel gesetzt: Im Schienenpersonennahverkehr – hier ist das Land Leistungs- und damit Fahrplanbesteller – will man durch geeignete Maßnahmenpakete die landesweiten Fahrgastzahlen bis zum Jahr 2013 ebenfalls verdoppeln.
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Pressemitteilung vom 19.12.2014 (133,5 KB) downloaden/einsehen!